Auch am 2.09.15 und 8.09.15 protestierten wir vor der Shell-Tankstelle in Kirchentellinsfurt mit Bannern gegen die Ölbohrungen von Shell in der Arktis. Aus guten Grund!!!
Nirgends sonst steigt die Temperatur durch den Klimawandel schneller als in der Arktis. Mit dem Abschmelzen des Meereises und dem Rückgang der Eisbedeckung, wird weniger Sonneneinstrahlung durch weiße Flächen reflektiert und mehr Wärme absorbiert. Der Klimawandel hat dafür gesorgt, dass die Eisbedeckung des arktischen Ozeans, die typischerweise im September am geringsten ist, 2012 einen historischen Tiefstand hatte.
Von 1979 (Beginn der Satellitengestützten Messungen) bis heute ist die Ausdehnung des Meereises demnach um ca. 50 Prozent zurückgegangen. Auch das Volumen des arktischen Eises geht dramatisch zurück. Wissenschaftler schätzen, dass im schlimmsten Fall bereits in wenigen Jahrzehnten der Arktische Ozean im Sommer eisfrei sein wird. Schuld an dieser Entwicklung sind vor allem die durch den Menschen verursachten Treibhausgase. Spitzenreiter ist das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas entsteht.
Ironie der Geschichte: Vor allem die Ölindustrie, die einer der Hauptverursacher des Klimawandels ist, könnte nun von der Entwicklung profitieren. Durch das zurückgehende Eis in der Arktis versucht die Ölindustrie, allen voran Shell, an die bisher unerreichbaren Bodenschätze zu gelangen. Dabei bestätigte erst kürzlich eine in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie, was Greenpeace schon lange fordert: Wenn wir dem Klimawandel entgegensteuern und dafür den Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius halten wollen, muss das Öl aus dem Arktischen Ozean im Boden bleiben.